Humboldt-Universität zu Berlin - Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM)

SZ-Bericht „AfD: Das Spiel mit den Gegensätzen“

„Politiker der AfD machen Stimmung gegen Zuwanderung und Geflüchtete. Gleichzeitig wirbt die Partei aber immer offensiver um Wählerinnen und Wähler mit Migrationshintergrund. Wie passt das zusammen?“ Die SZ beleuchtet den Hintergrund und befragt dazu auch Naika Foroutan. / „AfD politicians are stirring up a mood against immigration and refugees. At the same time, however, the party is becoming increasingly aggressive in attracting voters with a migration background. How does that fit together?“ The SZ sheds light on the background and also interviews Naika Foroutan.



„Menschen mit Migrationsgeschichte als Gamechanger“



In der SZ vom 26.3.2024 (Printausgabe) beschreibt Florian Kappelsbeger, wie die Afd versucht, Wähler*innen der AfD zu umwerben. Auch Naika Foroutan wird zitiert:


Der scheinbare Gegensatz zwischen fremdenfeindlichen Botschaften und dem Werben um migrantische Stimmen könne sogar ein strategischer Vorteil sein, so Foroutan:

„Die Neue Rechte muss nicht konsistent sein, sie kann mit Widersprüchen spielen.“

Im Zeitalter von Tiktok brauche es kein geschlossenes Parteiprogramm mehr; durch soziale Medien ließen sich verschiedene Gruppen auch unterschiedlich ansprechen, die Argumente werden zugeschnitten. Naika Foroutan sieht die demokratischen Parteien in der Pflicht, mehr auf migrantische Wähler zuzugehen – in der Fußgängerzone, an Haustüren, in sozialen Medien. Noch immer würden sie Menschen mit Migrationshintergrund zu selten als mögliches Klientel begreifen, dabei machen sie rund 14 Prozent der Wählerschaft aus.

„Wenn die Parteien jetzt nicht aufwachen", warnt die Forscherin, „können Menschen mit Migrationsgeschichte der Gamechanger in der nächsten Bundestagswahl werden.“

>online (paywall): https://www.sueddeutsche.de/politik/afd-migrationshintergrund-waehler-1.6488355
 




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