Humboldt-Universität zu Berlin - Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM)

ExiTT: Exit - Transit - Transformation




Das Projekt bereitete ein groß angelegtes Forschungsprojekt vor, dass Migrationsprozesse verfolgt, dokumentiert und analysiert; vom Herkunftsland über die Route bis zur Integration in den Zielländern.

Laufzeit: 01/2018–12/2019
Abteilungen: Ökonomische Migrations- und Integrationsforschung;
Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik

 


Systematischer Vergleich mit den Bevölkerungen der Herkunfts- und Transitländer


Zwar wachsen die Erkenntnisse und Informationen über Migrant*innen in Deutschland und ihre sozioökonomische Integration und Teilhabe stetig an, jedoch erlauben diese Daten keinen systematischen Vergleich mit den Bevölkerungen der Herkunfts- und Transitländer. Darüber hinaus wird Migration hauptsächlich retrospektiv, d.h. nach dem Migrationsprozess untersucht.

Dabei stellt sich nahezu allen Studien eine gemeinsame Herausforderung: Die unterschiedlichen Phasen und deren Wechselwirkung auf Migrations- und insbesondere Transformations- bzw. Integrationsprozesse können selten als zusammenhängendes Konstrukt untersucht und mit Biografien vor der Migration oder im Transit verknüpft werden.

Über den Einfluss solch komplexer, internationaler Verflechtungen und Wirkungsbeziehungen existieren kaum wissenschaftliche fundierte Erkenntnisse.​
 


Langfristig orientierte Dateninfrastruktur


Das ExiTT Projekt hatte zum Ziel diese Lücke zu füllen, indem es eine langfristig orientierte und integrierte Dateninfrastruktur aufbaut, die Daten in Ursprungs-, Transit- und Zielländern sammelt und systematisch verknüpft.

Durch eine Fokussierung auf unterschiedliche Migrationsrouten (Mittlerer Osten – EU, Westafrika – EU) berücksichtigt ExiTT gleichzeitig wichtige Unterschiede in Migrationsmotiven und -erfahrungen.

Das Ziel von ExiTT bestand in der Durchführung und Analyse von Pilotstudien in verschiedenen Kontexten zur Vorbereitung einer langfristigen Projektstruktur. Quantitative und qualitative Datenerhebungen wurden im Libanon, in Senegal, in Gambia sowie in Deutschland durchgeführt.

Als Ergebnis von Datenanalysen werden relevante neue Erkenntnisse über Migrations- und Integrations-dynamiken von Familien, Frauen und Jugendlichen in Deutschland und in den Herkunfts- bzw. Transitländern erwartet.
 


Übergreifende Forschungsfragen


• Warum entscheiden sich einige Individuen/Familien in ähnlichen Umständen dazu, zu migrieren und andere nicht?

• Wie unterscheidet sich die Rolle transnationaler Netzwerke in unterschiedlichen Kontexten?

• Welche Auswirkungen hat die Selektivität von Migrationsprozessen auf Migrant*innen, Familien und Gesellschaften, sowohl in aufnehmenden Ländern als auch entlang von Migrationsrouten? ​
 


Verbundpartner


ExiTT war ein BMFSFJ finanziertes Verbundprojekt der DeZIM Forschungsgemeinschaft, an dem folgende Verbundpartner beteiligt sind:

• Berliner Institut für Empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM)
• Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES)
• Wissenschaftszentrum Berlin (WZB)
• Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS, Universität Osnabrück).

Neben einer interdisziplinären Kooperation und den Expertisen der Verbundpartner, zeichnet sich ExiTT auch durch die Kooperation des BIM mit der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (CCM), der Charité-Universitätsmedizin Berlin (CCM) aus.


Projektteam



• Prof. Dr. Naika Foroutan

• Prof. Dr. Herbert Brücker

• Prof. Dr. med. Dr. phil. Andreas Heinz

• Prof. Dr. Ulrike Kluge

• Dr. Ramona Rischke

• Dr. Nader Talebi

• Nora Tarraf

• Neslihan Kirdas

• Karoline Langner

• Dipl.-Psych. Laura Daedelow