Humboldt-Universität zu Berlin - Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM)


Determinanten radikalisierungsbezogener
Resilienz im Jugendalter


 

Das Projekt der Nachwuchsgruppe wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
im Bundesprogramm »Demokratie Leben!«.

Der vollständige Projekttitel lautet: »Determinanten radikalisierungsbezogener Resilienz im Jugendalter: Entwicklung eines Interventionstoolkits zur Förderung der Resilienz gegenüber rechtsextremen und radikal-islamistischen Ideologien im Schulkontext«.
 


Radikalisierungsprozesse im Jugendalter



Rechtsextreme sowie radikal islamistische Tendenzen sind eine Bedrohung für die demokratische Grundordnung in Deutschland.

Die Prävention von Radikalisierungsprozessen im Jugendalter ist deshalb von hoher gesellschaftlicher Relevanz.

Bisherige Forschung ist jedoch eher defizitorientiert, und es bestehen Forschungslücken hinsichtlich
der Wirksamkeit bestehender Präventionsmaßnahmen.
 


Resilienz



Unser geplantes Projekt arbeitet deswegen lösungs- und ressourcenorientiert und fragt, warum sich bestimmte Jugendliche trotz radikalisierungsbegünstigender Umstände nicht radikalisieren. Risikofaktoren der Radikalisierung im Jugendalter können als psychologische Bedrohung konzeptualisiert werden, die einige Jugendliche durch eine Wiederaufwertung der eigenen Identität und einer Hinwendung zu extremistischen Ideologien zu kompensieren versuchen.

Im Gegensatz dazu verfügen resiliente Jugendliche über radikalisierungsvermindernde Ressourcen,
die ihnen einen konstruktiveren Umgang mit widrigen Umständen ermöglichen.
 


Projektziele



Das erste Projektziel besteht deswegen in der Identifikation der Charakteristika resilienter Jugendlicher
und der Dokumentation erfolgreicher Präventionsmethoden, wobei diese in einem umfangreichen qualitativen Arbeitspaket erarbeitet werden.

Das zweite Hauptziel des Projekts ist die Entwicklung und Testung einer im Schulkontext anwendbaren Kurzintervention zur Resilienzerhöhung Jugendlicher gegenüber rechtsextremer und islamistischer Radikalisierung, welche Methoden der Wissensvermittlung und Empathierhöhung mit dem sozialpsychologischen Ansatz der Self-Affirmation-Theorie verbindet.
 


Entwicklung eines Resilienztoolkits



Self-Affirmation-Interventionen zielen darauf ab, psychologische Bedrohungen und schädliche Kompensationsmechanismen durch die Bewusstmachung unterschiedlicher wertvoller Teilidentitäten einer Person zu verringern.

Aus den Projektergebnissen soll ein breit verwertbares Resilienztoolkit entwickelt werden, das phänomenübergreifende sowie geschlechtersensible Implikationen für die Praxis liefern kann.
 


Projektteam


 

  • Dr. Tim Müller (Nachwuchsgruppenleiter)
  • Karolina Fetz
  • Nevin Uca
  • Aziz Dziri
  • Christoph Klose
  • Carolina Waldner

 



 

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