Humboldt-Universität zu Berlin - Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM)

Integration, soziale Netzwerke und kulturelle Lebensstile



 

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Gesellschaft als heterogene Formation



In unserer Abteilung gehen wir den alltäglichen Orientierungen und den lebensweltlichen Bindungen gesellschaftlicher Akteure in der Migrationsgesellschaft nach.

Mit dieser Ausrichtung soll deutlich werden, dass es nicht mehr nur um traditionelle Zugehörigkeiten ethnischer oder nationaler Art geht, sondern vor allem auch um die sich verändernde Zuordnungen von Menschen und Gruppen zu sozialen Lebenswelten und kulturellen Lebensstilen.

Gesellschaft wird insofern als eine heterogene und prozesshafte Formation aufgefasst, in deren städtischen und ländlichen Begegnungsräumen „migrantische“ wie „einheimische“ Identitäten immer wieder neu ausgehandelt werden.
 


Drei Perspektiven der Abteilung


 

  1. Migrationsforschung soll unter den Bedingungen globaler Mobilität neu konzeptualisiert werden. Migration spielt sich nicht in scheinbar abseitigen „parallelgesellschaftlichen“ Räumen ab, sondern mitten in der Gesellschaft. Denn kaum ein Bereich unserer Arbeits- und Lebenswelten liegt heute außerhalb der Wirkungsweisen von Migration und Mobilität.

  2. In Deutschland unterliegt der Begriff der Migration bisher einer besonderen semantischen Engführung, weil er einerseits auf Wirtschafts- und Armutsmotive, andererseits auf Kultur- und Fremdheitsprobleme reduziert wird. Stereotype müssen auf- und umgearbeitet werden, um die wirklichen kulturellen Formen und Praxen analysieren zu können.

  3. Forschung zu zivilgesellschaftlichen Werten und Praxen richtet sich auf Politikvorhaben, Diskurse und Institutionen, in denen unterschiedliche Akteure ihre unterschiedlichen Positionen zu gleichwohl gemeinsamen gesellschaftlichen Grundfragen verhandeln. Integrations- wie Segregationsprozesse werden dort besonders deutlich und von den Akteuren auch thematisiert. Welche Mischungen und Kollektionen, aber auch welche Spannungen und Konflikte hier auftreten, soll in gemeinsamen Projekten mit zivilgesellschaftlichen Akteuren untersucht werden.
     



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